Das Singende Haus

Sláva Daubnerová
Das Singende Haus
In einer einst ruhigen Straße ertönen jeden Tag ab sechs Uhr in der Früh Opernarien aus einem Einfamilienhaus. Man hört sie den ganzen Tag lang bis zur Abendruhe durch die Straße hallen. Die Nachbarn sind verzweifelt. Die Besitzerin des geheimnisvollen Hauses, die diese Arien spielen lässt, terrorisiert auf diese ungewöhnliche Art und Weise ihr Umfeld seit 15 Jahren. Es kursieren Gerüchte. Niemand weiss, wieso sie das eigentlich tut. Man vermutet, dass hinter all dem ein uralter Streit mit einem Nachbar steckt, dessen Hund so gebellt hat, dass davon die Besitzerin des „Singenden Hauses“ immer Kopfweh bekommen hat. Da ihr keine Gerechtigkeit widerfahren ist, hat sie beschlossen, grausame Rache zu üben. Rache, die seit 15 Jahren andauert. Angeblich verlässt sie nur selten ihr Haus. Manche behaupten, dass sie das Haus überhaupt nicht mehr bewohnt und woanders lebt. Das gespenstische „spielende Haus“ soll in Wahrheit leer sein. Angeblich soll sie die leidenden Nachbarn mit einer Kamera von ihrem gemütlichen anderen Haus aus beobachten. Andere glauben wieder, dass sie gar nicht mehr am Leben ist und versuchen, das Geheimnis des „spielenden Hauses“ mit Mystik zu erklären. Die Produktion Das singende Haus aus der Feder der slowakischen Regisseurin Sláva Daubnerová basiert auf wahren Begebenheiten, die jedoch aus der Marthalerschen Distanz wie eine Musikgeschichte einer kleinen Gemeinschaft und eines Einzelnen, der sich eines Tages aus unklaren Gründen gegen die Gemeinschaft richtet, erzählt werden.