Antigone

Sofokles
Antigone
Von über hundertzwanzig Tragödien, die Sophokles schrieb, sind nur sieben erhalten geblieben. Antigone ist wohl die älteste davon (442 V. Ch.). Der berühmte griechische Dramatiker, aber auch Priester konservativer Ausrichtung, schrieb sie als reifer Fünfzigjähriger. Es ist bewundernswert wie plastisch es ihm gelang tiefgründige Portraits zweier jungen Frauen darzustellen – der Schwestern Antigone und Ismene. Sie stellen zwei grundlegend unterschiedliche Pole und Charaktere dar, durch die wir nicht nur das Bild ihres privaten Temperaments, sondern auch ihre Lebenseinstellung und bürgerliche Einstellung vermittelt bekommen. Die Geschichte über die illegale Bestattung oder Nicht-Bestattung des Bruders, der als Staatsfeind bezeichnet wird, der grundsätzliche Konflikt Antigones mit dem Herrscher Kreon fasziniert bis heute, wobei jede Zeit darin immer wieder neue Bedeutungskonnota tionen sucht. Mit der heutigen Optik gesehen, sehen wir Antigone eher als die erste Rebellin des europäischen Dramas. Eine Rebellin die vor nichts Halt macht, auch nicht vor dem Risiko ihres eigenen Untergangs. Antigone opfert sich selbst, weil sie sich nicht von der autoritativen und verdorbenen Macht demütigen lassen will.
Vorstellungsdauer: 1 Stunde 15 Minuten ohne Pause