Eine Hommage à Pavol Mikulík

Eine Hommage à Pavol Mikulík

Schauspiel

2024 werden wir das achtzigste Geburtsjubiläum von Pavol Mikulík, einem charismatischen Schauspieler und einem unverwüstlichen menschlichen Wesens feiern.

Neues Gebäude, Der Blaue Salon
24. 1. 2024 17:30 h - 18:30 h
Die Brüder Peter und Pavol Mikulík absolvierten Anfang der sechziger Jahre die Hochschule für Musische Künste in Bratislava. Während Peter 1963 erfolgreich sein Regiestudium abgeschlossen hat und sofort am Schauspiel des SND ein Engagement annahm,+ wo er sich schnell zu einer führenden Persönlichkeit der junge Generation profilierte, erhielt Pavol zwei Jahre später ein Diplom im Fachbereich Schauspielkunst. Er wirkte kurz auch im Schauspiel des SND, 1968 wurde er einer der Gründerpersönlichkeiten des Studiotheaters Divadlo na korze, das ihm generationsnah und meinungsnah war und das zu einer Oase der künstlerischen Freiheit in einem unfreiem Land wurde. Nach der gewaltsamen Auflösung des Theaters Anfang der siebziger Jahre nahm er zusammen mit einigen seiner Kollegen ein Engagement am Schauspiel des Theaters Nová scéna an.
 
Dank dem ungezwungenen Ausdruck, intellektuellem Abstand und der Fähigkeit der feinen psychologischen Charakterzeichnung begegnete er anspruchsvollen dramatischen Herausforderungen in der Rolle von Tusenbach in Tschechows Drei Schwestern (1972) oder als Buenco in Goethes Clavijo (1976) und später als Wurm in Schillers Kabale und Liebe (1981) sowie in der Titelrolle von Tschechows Iwanow (1981). Sein Engagement am Schauspiel des SND war somit eine logische Folge seiner aufsteigenden Schauspielkariere. Mikulík kam 1983 an die Szene des SND, zu einer Zeit, als er definitiv zu einem gewandten Charakterdarsteller gereift war.
 
Am SND wurde er Darsteller kleiner Männer mit großen Schicksalen, auf den ersten Blick unauffälliger Wesen, die unter der Maske der Gewöhnlichkeit und Würde leidenschaftliche Gefühlsregungen verstecken. So war sein Matej Bel in Solovičs Glocken ohne Turm (Zvony bez veže) (1984), der Kreon in Euripides Medea (1985), der Herzog von Buckingham in Shakespeares Richard III. (1987), der Charley in Millers Der Tod des Handelsreisenden (1991) oder die Rolle von Casti-Piani in Wedekinds Lulu (1993).
 
Die Meisterkunst Pavol Mikulíks werden wir uns mittels des Zuschauerhits vom Theater Malá scéna des SND, mit der Inszenierung der pikanten Konversationskomödie von Peter Karvaš Der Hinterausgang also Wonnen am Dienstag um Mitternacht (Zadný vchod čiže rozkoše v utorok po polnoci) von 1989 in der Regie von Pavol Haspra in Erinnerung rufen. Neben Mikulík spielen darin auch weitere Legenden der slowakischen Schauspielkunst – Soňa Valentová, Karol Machata, Zdena Studenková, Dušan Jamrich, Jozef Vajda und Monika Radvániová.
 
Durch den Abend führt der Theaterwissenschaftler Karol Mišovic vom Institut für Theater- und Filmkunst der Slowakischen Akademie der Wissenschaften.

Anmerkung

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