Eine Hommage à Jozef Budský

Eine Hommage à Jozef Budský

Schauspiel

Anfang 2024 gedenken wir den vor fünfunddreißig Jahren verstorbenen Jozef Budský (1911 – 1989), einen Regisseur, Schauspieler und Pädagogen, dessen Inszenierungen jahrzehntelang das Schauspiel des SND qualitativ auf zu den führenden Rängen europäische Theater.

Neues Gebäude, Der Blaue Salon
13. 2. 2024 17:30 h - 18:30 h
Jozef Budský begann seine Karriere in Bratislava in der Mitte der dreißiger Jahre als Mitglied des tschechischen Schauspiels des SND. Mit der Zeit profilierte er sich als Protagonist des Ensembles, dem die Regisseure die anspruchsvollsten Rollen des Repertoires zuteilten – die Rolle des Galen in Čapeks Die weiße Krankheit (1937), des Don Carlos in Hugos Hernani (1940), die Titelrolle in Sofokles König Ödipus (1941), die Rolle vonViktor Žiaranský in Stodolas Marína Havranová (1941) oder die Rolle des Puck in Shakespeares Ein Sommernachtstraum (1942). Bereits gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde er mit der ersten Regieführung betraut. Er hat sich bewährt und gewann allmählich immer größeres Vertrauen des Ensembles, der Leitung sowie der Zuschauer. Seine Inszenierungen wurden als Maßstab der künstlerischen Kondition der slowakischen Theaterlandschaft betrachtet. Molièrs Tartuffe (1946), Sládkovičs Marína (1948) und Laholas Attentat (1949) wurden zu emblematischen szenischen Werken der Nachkriegszeit.
 
Die Qualität von Budskýs Werk, wurde, trotz politischer Probleme, nicht einmal von Schematismus der fünfziger Jahre gezeichnet, aber seinen Höhepunkt als Regisseur erlangte er in der zweiten Hälfte der fünfziger Jahre. Als einer der ersten reagierte er prompt auf die gesellschaftliche Auflockerung und brachte Metapher, Andeutung, Symbolik auf die Bühne, die noch vor kurzem durch die kommunistische Ästhetik verboten waren. Seine Inszenierung der Poesie von Štúrs Das Lied unseres Frühlings (Pieseň našej jari ) (1956), sowie die Einstudierung von Tyls Bergarbeiter aus Kuttenberg (1957), Shakespeares Romeo und Julia (1957), Čapeks Die weiße Krankheit (1958), Arbusows Irkutsker Geschichte (1960), Tschechows Iwanow (1961), Hochhuths Der Stellvertreter (1966) oder Tolstois – Piscators Krieg und Frieden (1974) haben sich dauerhaft eingeprägt in der modernen tschechoslowakischen Theatergeschichte.
 
Der Persönlichkeit von Jozef Budský werden wir mittels der Inszenierung des Genres gedenken, nach dem er nur selten gegriffen hat, in diesem Fall jedoch äußerst erfolgreich, mittels der Komödie von Ladislav Stroupežnickys Unsere Furianten von 1970. In Budskýs Regie, inspiriert von der Poetik der expressionistischen Groteske, spielen Gustáv Valach, Vladimír Durdík sen., Jozef Kroner, Július Pántik, Eva Krížiková, Emília Vášáryová, Anna Javorková, Ivan Mistrík, Juraj Slezáček, František Dibarbora, Samuel Adamčík, Oľga Budská, Zuzana Cigánová und viele andere Legenden der slowakischen Schauspielkunst.
 
Durch den Abend führt der Theaterwissenschaftler Karol Mišovic vom Institut für Theater- und Filmkunst der Slowakischen Akademie der Wissenschaften.

Anmerkung

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