ABONNEMENT-VERKAUF IST GESCHLOSSEN
In der Saison 2024/2025 haben wir für Theaterliebhaber acht Titel vorbereitet, in denen wir uns über ein neues Phänomen Gedanken machen: Anständigkeit und Mitgefühl stehen Vulgarität und victimhood gegenüber. Oder, was passiert wenn Aggressivität der Massen zum überspitzten Handeln verleitet und darüber, ob sich eine Kraft der kollektiven Auflehnung gegen die Totalität findet, oder ob das nur noch die Aufgabe eines machtlosen Einzelnen ist. Initiierungs-Titel des Familientyps sowie Gedanken über Weitsichtigkeit werden hierbei kein kurzes Gedächtnis haben. Es ist die Saison der klassischen westlichen Literatur, in der großer Raum Frauen als Regisseurinnen geboten wird. Im Schauspielsaal werden wir ein Stück über unerfüllte Schicksalsliebe, persönliche Ehre und Bluterbe des spanischen Dramatikers Federico García Lorca Bluthochzeit in der Regie von Ján Luterán aufführen. Die Adaption des wundervollen und ironischen Romans Robert Crichtons Das Geheimnis von Santa Vittoria über die kollektive Auflehnung eines italienischen Städtchens gegen den Nazismus wird in der Regie von Alena Lelková entstehen. Das Böse kann man manchmal nur auslachen. Aus dem Ausland kommt zu uns die weltweit renommierte rumänische Dramatikerin und zugleich Regisseurin Gianina Carbunariu, die für das Schauspiel des SND ein originelles Autorenprojekt vorbereiten wird, in dem die Auseinandersetzung mit der Gegenwart nicht fehlen wird sowie Gedanken über die neuen Paradoxe der Welt, in denen es nicht mehr leicht ist einen Dialog zu führen. In der Regie Michal Vajdičkas werden wir die Dramatisierung der Novellen des berühmten französischen Schriftstellers Guy de Maupassant Fettklößchen aufführen. Die Kultnovelle bietet eine ironische, groteske und dabei nur allzu menschliche Erkenntnis darüber wie sich Charaktere in Grenzsituationen wandeln. Im Studio werden wir die Adaption von drei Prosatexten eines der wichtigsten slowakischen Prosaiker Dominik Tatarka in der Regie von David Paška unter dem Titel Tatarka aufführen. Anschließend werden wir die Scharlatanerie und den Generationskonflikt in Molièrs Komödie Der eingebildete Kranke in der Regie von Pavol Viecha ergründen. Danach überschreiten wir in den Nashörner(n) Eugen Ionescos in der Regie von Júlia Rázusová die Grenzen der absurden Komödie. In das Innere von Senioren werden wir im Stück Geister sind auch nur Menschen der Schweizer Autorin Katja Brunner in der Regie von Kamila Polívková eindringen. Mögen uns gute Literatur, gute Regie und außergewöhnliche Schauspielkunst gute Begleiter in der neuen Saison sein, in der sich niemand dafür schämt ein anständiger Mensch geblieben zu sein, der sein Gedächtnis bewahrt.