Hagen Matzeit

Hagen Matzeit

Countertenor

Hagen Matzeit studierte in Berlin Gesang bei Bernd Riedel und nahm an Regiekursen bei Ruth Berghaus, Peter Konwitschny und Harry Kupfer teil. Seine Sängerlaufbahn begann er als Stipendiat der Komischen Oper Berlin, wo er seitdem in vielfältigen Rollen zu erleben war, zuerst noch als Bariton, später dann als Countertenor.

Neben Engagements am Nationaltheater Mannheim, an der Deutschen Oper Berlin, an Den Norske Opera Oslo und am Teatro Capitol de Toulouse gastierte er unter anderem bei den Schwetzinger SWR Festspielen, dem Hollandfestival Amsterdam, den Arts Music Bruxelles und dem Melbourne Australian International Festival. Sein Repertoire umspannt verschiedene Stilepochen von alter bis zeitgenössischer Musik. Er sang Hans Scholl in „Die Weiße Rose“ am Téâtre Royale de la Monnaie in Brüssel sowie die Titelpartie aus „Jakob Lenz“ am Teatro Colón Buenos Aires und an der Opéra national de Paris. In der Uraufführung „Leila und Madschnun“ von Samir Odeh-Tamimi war er als Madschnun im Rahmen der Ruhrtriennale zu erleben. In der Eröffnungsproduktion des Festivals von Aix-en-Provence 2011 debütierte er in der Hauptrolle des Aymar in der Uraufführung von Oscar Bianchis Oper „Thanks to my Eyes“ (ARTE TV Live Ausstrahlung). Nachfolgend gastierte Hagen Matzeit in dieser Produktion auch an renommierten Orten wie am Théâtre Royal de la Monnaie in Brüssel, bei der Fondation Gulbenkian in Lissabon und anderen. An der Semperoper in Dresden sang er die Titelpartie in der Uraufführung „Jakub Flügelbunt“ von Miroslav Srnka.

Er gestaltete zahlreiche Titel- und Hauptrollen in Opern Händels, darunter Admeto an der Oper Leipzig, Rinaldo bei den Händel Festspielen Karlsruhe, Arminio und Ruggiero (Alcina) an der Oper Halle, Goffredo (Rinaldo) an der Oper Köln sowie Egeus (Theseus) an der Komischen Oper Berlin. Bei den Tagen der Alten Musik Innsbruck sang er den Armillo in Francesco Provenzales „La Stellidaura Vendicante“ (CD Einspielung Deutsche Harmonia Mundi) und darauffolgend Cecina in Porporas „Germanico in Germania“.

Jüngste Engagements umfassen u. a. die Partien Herold in Aribert Reimanns „Medea“ am Aalto-Musiktheater Essen, Elviro in „Xerxes“ an der Deutschen Oper am Rhein, Licisco in Carlo Broschis „Merope“ bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik und am Theater an der Wien sowie Herr Akustikus in „Das Rätsel der gestohlenen Stimmen“ an der Semperoper Dresden. 2020 war er bei den Bregenzer Festspielen als Orfeo in der UA der Oper „Impresario Dotcom“ von Ľubica Čekovská zu erleben (Koproduktion mit dem Slowakischen Nationaltheater Bratislava 2022/23), wohin er auch 2021 für die Hauptrolle des Poliphilo in der UA von Alexander Moosbruggers Oper „Wind“ zurückkehrte. In der Spielzeit 2021/22 war Hagen Matzeit an der Komischen Oper Berlin als Öffentliche Meinung in Offenbachs „Orpheus in der Unterwelt“ zu erleben. Er sang die tragende Partie für Countertenor in der UA „The Red Death“ von Francesco Filidei unter Sylvain Cambreling mit dem SWR Symphonieorchester bei den Donaueschinger Musiktagen, in der Kölner Philharmonie und in der Elbphilharmonie Hamburg. Er gab sein Debüt an der Bayerischen Staatsoper als Axel Freund in der Haas-Oper „Bluthaus“ im Rahmen des neuen Festivals „Ja Mai“ und war bei den Tagen der Alten Musik Innsbruck als Lentulo in C. H. Grauns „Silla“ zu erleben. In dieser Produktion gastiert er 2022/23 ebefalls bei den Osterfestspielen Schloss Rheinsberg. Die Partie des Axel Freund (Bluthaus) führt ihn 2022/23 auch an die Opéra national de Lyon. An der Komische Oper Berlin wird er wieder in „Xerxes“ gastieren und die Partie der Oyayaye, Königin der Inseln in Offenbachs gleichnamiger Operette singen. Diese Partie verkörperte er 2019 bereits mit großem Erfolg in der Kölner Philharmonie (Dt. Erstaufführung zum Offenbach-Jahr, WDR-Übertragung).

Hagen Matzeit arbeitete mit Dirigenten*innen wie Michael Jurowsky, Konrad Junghänel, Yakov Kreizberg, Patrick Lange, Vicente de Laranága, Fabio Luisi, Allessandro De Marchi, Franck Ollu, Alejo Perez, Kyrill Petrenko, Peter Rundel, Federico Maria Sardelli, Peter Shannon, Andreas Schüller, Peter Tomek oder Achim Zimmermann und mit Regisseuren*innen wie François De Carpentries, Willy Decker, Claus Guth, Sabine Hartmannshenn, Stefan Herheim, Andreas Homoki, Axel Köhler, Harry Kupfer, Tobias Kratzer (Team ATEF), Nigel Lowery, Jürgen Nass, Alexander Paeffgen, Benedict von Peter, Carolin Petrick, Joël Pommerat ,Erik Sleichim oder Elisabeth Stöppler - um nur einige zu nennen.