Ein spannendes Schauspielstück über ewige moralische Dilemmas Die Hexen von Salem, das bereits 1966 im SND aufgeführt wurde, kehrt auf die Bühne zurück. Miller ließ sich bei seinem Stück, das ein engagiertes Zeugnis der Geschichte, Gegenwart und wahrscheinlich auch der Zukunft ist, von einem Modellbeispiel aus der Geschichte des puritanischen Neuen Englands – der Hexenjagt von 1692 in dem amerikanischen Städtchen Salem inspirieren. Mädchen, die unter dem Einfluss einer Haussklavin irgendwelche heidnische Rituale ausführten, begannen zu phantasieren, dass sie vom Teufel besessen seien. Unter dem Druck von Angst, kollektiver Hysterie und zweckmäßiger Manipulation begannen sie falsche Anschuldigungen gegen Männer, aber insbesondere gegen Frauen vorzubringen. Das führte zu Hinrichtung von zahlreichen unschuldigen Menschen, zu Verhaftungen von Bürgern und zum todbringenden Chaos und Schrecken. Obwohl der Autor ein wirkungsvolles historisches Fresko schuf, war seinen Zeitgenossen seine Absicht klar, die Hexen von Salem mit dem Geschehen im Nachkriegs-Amerika in Kontext zu stellen. Das Komitee für unamerikanische Umtriebe (House Committee on Un-American Activities) unter der Leitung von McCarthy inszenierte seine eigene Hexenjagd. Seitdem wandert dieses politisch und psychologisch zutreffende Drama selbst durch Länder mit unterschiedlichen Regimen, in denen es noch immer gespielt wird. Als Zeugnis einer fabrizierten Hexenjagd auf Kommunisten, Kapitalisten, Gläubige und Ungläubige, Arme sowie Oligarchen, Menschen mit der richtigen oder falschen Orientierung. Alle unlauteren Prozesse wenden sich letztendlich gegen ihre Schöpfer. Jedoch zu einem hohen Preis. Sind wir fähig daraus eine Lehre zu ziehen? Wollen wir daraus eine Lehre ziehen?
Vorstellungsdauer: 3 Std. mit einer Pause
Premiere am 31. März, 2022
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