An der Kathedrale über Montreal findet zu Ostern die alljährliche Darstellung des Passionsspiels über den Leidensweg und Tod Jesu Christi statt. Die Inszenierung muss etwas aufgepeppt werden – mit den Jahren ist die Schauspielkunst der Schauspieler pathetisch und unglaubwürdig geworden. Der Priester spricht den jungen unkonventionellen Theaterkünstler Daniel an, der ein neues Drehbuch schreibt und eine Schauspieltruppe zusammenstellt – Martin, dessen Schauspielkarriere sich auf das Synchronsprechen von Pornofilmen verengte, Mireille, die vom Showbussinnes nur auf ihren Körper reduziert wurde, die vom Leben gezeichnete Constance und René, der sein ganzes Leben von der Darstelllung von Hamlet träumt. Die Neuinszenierung wird von den Vertretern der Kirche nicht gerade mit Begeisterung aufgenommen, aber die Passionsgeschichte ragt von der Inszenierung in das Leben der Zuschauer sowie der Schauspieler hinaus und hat eine außerordentliche Wirkung. Arcands Geschichte ist eine Suche nach dem Sinn und Stellung der Spiritualität in der modernen, urbanisierten, wissenschaftlichen Welt, aber auch eine satirische Betrachtung der Welt der Kunst, insbesondere des Theaters.
Vorstellungsdauer: 2 Std. 50 Min. mit einer Pause
Premiere am 3. Februar, 2024
Wollen auch Sie unter den Ersten sein, die wissen was im SND los ist?